Korsika, die nördlichste der großen Inseln im Mittelmeer, ist berühmt für seine überwältigende Landschaft und beliebt wegen der vielfältigen Möglichkeiten, die sich dem Urlauber hier bieten.
Die Insel hat eine Fläche von etwas weniger als 9000 km2, von denen der größte Teil Bergland ist. Nur die Ostküste entlang zieht sich ein ca. 10 km breiter ebener Landstreifen. Dahinter steigt das Land an, die höchsten Gipfel im Zentralmassiv erreichen mehr als 2000 m Höhe. Korsika hat eine lange und wechselvolle Geschichte, die von der Herrschaft vieler verschiedener Völker und Machthaber geprägt ist. Bis auf den heutigen Tag ist die politische Situation der Insel nicht vollständig beruhigt, denn der ursprünglich korsische Teil der Inselbevölkerung findet sich nicht damit ab, als Département von Frankreich abhängig zu sein.
Korsika hat derzeit knapp 300 000 Einwohner. Rund 50% von ihnen leben in den Städten der Insel, vor allem in und um Ajaccio und Bastia. Mit knapp 30 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Korsika dünn besiedelt. Im Landesinneren und abseits der Städte kommen sogar nur ca. 2 Menschen auf den Quadratkilometer. Wenn im Sommer, im besucherstärksten Monat August rund 400 000 Urlauber auf die Insel strömen, sind die Einwohner Korsikas also deutlich in der Minderheit. Von diesen Einwohnern Korsikas sind zudem nur rund ein Drittel „echte“ Korsen. Bei den übrigen handelt es sich um Franzosen vom Festland und um solche, die nach dem Ende des Algerienkrieges auf der Insel angesiedelt wurden – was nicht immer reibungslos vonstattenging – außerdem um Gastarbeiter aus Nordafrika. Unter anderem wegen der Sprache kam und kommt es zu Problemen. Die heimische Bevölkerung Korsikas spricht eine eigene Sprache, die noch von rund 100 000 Einwohnern der Insel beherrscht wird. Amtssprache ist zwar das Französische, aber Orts- und Hinweisschilder sind vielerorts korsisch oder zweisprachig verfasst. Nach zähem Ringen setzten die Korsen durch, dass ihre Sprache offiziell anerkannt wurde.
Die Bevölkerung Korsikas ist „alt“: Zwei von 10 Korsen sind älter als 65 Jahre. Die jungen Korsen finden außer im Tourismus und in der Landwirtschaft kaum Arbeitsplätze und wandern daher aus. Nicht wenige kommen nach ihrer Pensionierung auf die Insel zurück, um dort ihren Lebensabend zu verbringen. Diese Menschen prägen das Bild gerade in den Dörfern. Die Korsen gelten als Menschen, für die Solidarität, Loyalität und Großzügigkeit lebendige Werte darstellen, deren Stolz man aber nicht herausfordern sollte. Dieses Bild wurde nicht zuletzt durch die Literatur geprägt (z.B. Prosper Mérimée), womit man sich im Übrigen sehr schön auf einen Urlaub auf Korsika einstimmen kann.