Korsika, „La Ile de Beauté“ im Mittelmeer ist ein Naturwunder, dessen Schönheit sich am besten erschließt, wenn man es zu Fuß erkundet. Da die Insel noch nicht vom Massentourismus überrollt ist, finden sich überall ruhige und urwüchsige Strecken, auf denen sich immer wieder neue und überraschende Ausblicke eröffnen. Wegen dieser Urwüchsigkeit ist jeder Wanderer jedoch gut beraten, einige Punkte zu berücksichtigen:
Korsika ist von einem dichten Netz von Wanderwegen überzogen, die zum Teil noch alte Hirtenwege sind. Man kann auf diesen Wegen über die gesamte Insel ziehen. Die Tourismusbehörde hat sich zwar um Ausbau und Markierung der Wege bemüht, aber längst nicht alle sind in optimalem Zustand – man sollte sich jedenfalls nicht darauf verlassen und geeignete Vorkehrungen treffen.
Grundsätzlich kann man wegen der klimatischen Bedingungen das ganze Jahr hindurch auf Korsika wandern, die beste Zeit ist allerdings Mai bis Juni. In diesen beiden Monaten sind die Temperaturen angenehm warm, aber die Sonne brennt noch nicht vom Himmel, und die Natur steht in voller Blüte. Wer außerhalb der Hauptsaison wandert, sollte bei der Streckenplanung bedenken, dass dann viele touristische Einrichtungen geschlossen sind. Bei allen Bergtouren ist nicht zu vergessen, dass irgendwann die Baumgrenze erreicht ist und nichts mehr Schatten spendet. Also sollte man früh am Morgen aufbrechen und unter allen Umständen einen Sonnenhut mitnehmen.
Wandern auf Korsika bedeutet immer, kleinere und größere An- und Abstiege zu bewältigen (manchmal können sie recht steil sein und einige arten sogar in kleine Kletterpartien aus). Es versteht sich, dass Absatzschuhe und Sandalen hier fehl am Platze sind. Feste Schuhe, wetterfeste Kleidung (Pullover auch im Sommer nicht vergessen) und ausreichend Proviant, vor allem Flüssigkeit, sind ein Muss. Eine Wanderkarte von Korsika ist kein Luxus, auch wenn man nichts „Großes“ vorhat. Wer dagegen weitere Strecken bewältigen will, sollte schon zu Hause einen Wanderführer lesen, etwas für die körperliche Verfassung tun und sich einen Kompass zulegen. So ausgerüstet kann man sich dann – mindestens zu zweit – auf den Weg machen.
Für geübte Wanderer bieten sich die drei Weitwanderwege an, „GR 20“, „Mare et Monti“ und „Mare et Mare“. Aber auch, wer sich solche Strecken nicht zutraut, findet überall auf der Insel Wanderstrecken, die in einer bis drei Stunden zu bewältigen sind, z.B. der Maultierweg in der Calanche, oder auch die Wege zu den zahlreichen Genuesertürmen Korsikas, die oft auch von Kindern gut zu gehen sind. Von dort aus hat man einen traumhaften Meeresblick und die Kinder können sich vorstellen, wie sie Piraten ausspähen.
Korsika hält für Wanderer aller Altersgruppen und körperlichen Verfassungen wunderbare Wege bereit