Korsika war in seiner langen Geschichte den politischen, kulturellen und natürlich auch kulinarischen Einflüssen vieler Völker ausgesetzt, und das spiegelt sich natürlich auch in seiner Küche wieder. Hinzu kommen die Besonderheiten seiner Landschaft , seiner Böden und des Klimas, die Art der Nutztierhaltung – nämlich halbwild – und die Vielfalt der heimischen Pflanzen, nicht zuletzt der aromatischen Kräuter.
Korsikas Küche ist rustikal. Aus dem Fleisch der halbwild aufwachsenden Schweine werden vorzügliche Würste hergestellt: Salamu, Sangui, Figatellu (delikate, kleine Leberwürste), dazu die Coppa, die wie ein Rollbraten aussieht, Lonzu (geräuchertes Schweinefilet), Prisuttu (geräucherter Schinken . Diese Würste und Schinken werden gern als Vorspeise gereicht, eignen sich aber natürlich auch als Brotbelag beim Picknick oder einem landestypischen Snack. Lammfleisch, Ziegenfleisch und auch Wildschweinfleisch finden in würzigen Eintöpfen Verwendung.
Suppenfreunde sollten einmal die „Supa Corse“ probieren, eine beliebte korsische Spezialität. Aus dem Fruchtfleisch der auf Korsika häufigen Esskastanien wird ein Mehr hergestellt, das die korsischen Köchinnen und Köche für die „Pulenta“ verarbeiten, einen Brei, der zu gegrilltem Fleisch gereicht wird. Kastanienmehl ist auch die Basis für Kuchen und anderes Gebäck.
Korsika ist zwar eine Insel, aber das Angebot an Fischen und anderen Meerestieren ist zwar reichhaltig, aber weitgehend nicht heimisch sondern importiert, denn das Mittelmeer ist stark überfischt. Speisen aus Fischen und Krustentieren, die im Restaurant serviert werden, sind daher teuer. Auch wenn die Meerestiere auf dem Teller oder in der Terrine nicht aus dem Meer um Korsika stammen, die Zubereitung ist korsisch, und insofern lohnt es, eine „Soupe de poisson“ oder die korsische Variante der Bouillabaisse, die „Aziminu“ zu probieren.
Korsischer Käse ist vielfältig und kann ganz unterschiedlich schmecken, je nach Jahreszeit und den Orten, an denen die Mich gebenden Tiere geweidet haben. Am bekanntesten sind der Roquefort und der aus Ziegen- oder Schaftsmilch hergestellte „Brocciu“, der auch als Füllung für Pasteten oder Omeletts verwendet wird.
Das Angebot an Obst auf Korsika ist reichhaltig, und dank der vielen Blütenpflanzen, die von eifrigen Bienenvölkern bestäubt werden, ist der Honig hier ein besonders würziger Genuss.
Mit 8000 Hektar Anbaufläche gehört Korsika zu Frankreichs bedeutenden Weinregionen die eine Vielzahl an Rot- und Weißweinen hervorbringt. Besonders bekannt ist der „Muscat“, ein Weißwein mit 15% Alkohol, der sich gut als Dessertwein genießen lässt. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es auch ein echt korsisches Bier, das unter Zusatz von Kastanienmehr gebraut wird.
Abgesehen von den einheimischen korsischen Köstlichkeiten findet der Gourmand in den korsischen Hotels und Restaurants natürlich auch die bekannten französischen und italienischen Spezialitäten